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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 185

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 185 2. Sorge fr Bhmen. Seinen stndigen Aufenthalt hatte Karl in Bhmen. Die Sorge fiir dieses Land nahm ihn so sehr in Anspruch, da der Kaiser Maximilian ihn wohl nicht ganz mit Unrecht Bhmens Vater, des Deutschen Reiches Erzstie svater" genannt hat. Er zog deutsche Ansiedler heran, grndete die Badeorte Karlsbad und Teplitz, hob den Wein- und Bergbau und frderte Handel und Verkehr. Prag nahm er zu seiner Residenz und schmckte die Stadt mit herrlichen Anlagen und prachtvollen Bauwerken, unter denen vor allen der Dom zu nennen ist. Prag wurde durch die Karl- oder Neu-stadt und die sogenannte Klein seite am linken Ufer der Moldau ver-grert. Im Jahre 1348 grndete Karl nach dem Muster der Universitten zu Paris und Bologna iu Prag die erste deutsche Universitt; sie entfaltete sich zu solcher Blte, da sie schon bald 7000 Studierende zhlte. 13. Die Goldene Vulle. Nach lngeren Verhandlungen der die Verfassung des Reiches auf mehreren Reichstagen erlie Karl Iv. im Jahre 1356 das Reichsgrundgesetz die Goldene Bulle". Der Name rhrt von der goldenen Kassel (bulla) her, die das zu dieser Urkunde gehrige Reichssiegel umschloes ist das erste umfassende Grundgesetz, das die Reichsverhltuisse zu ordnen snchte. Durch dieses Gesetz wurde der bisherige Brauch, die Kaiser zu whlen, sieben Reichsfrsten rechtlich zuerkannt. Der Kurfürst von Mainz hatte bei Erledigung des Thrones die Kurfrsten binnen drei Monaten zu einer Neuwahl zusammen zu rufen; bei der Wahl entschied die Stimmenmehrheit. /In Frankfurt a. M. sollte der König ge-whlt, in Aachen gekrnt werden.') ' In der Zwischenzeit hatten der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog von Sachsen als Reichsverweser die Reichsgeschfte zu führen. ' Die Kurfrsten muten als Sulen und Leuchter" des Reiches jedes Jahr einmal vom Kaiser zu einer Versammlung zusammengerufen werde, um mit ihm die Angelegenheiten des Reiches zu beraten. Die Kurluder waren unteilbar, und bic weltlichen Kurfrsten-tmer sollten sich nach dem Rechte der Erstgeburt vererben. Ihren .Inhabern wurden wichtige Hoheitsrechte (Regalien) zugesprochen, so das Recht, Bergwerke innerhalb ihrer Gebiete anzulegen, Mnzen mit ihrem Bilbuisse zu schlagen, Zlle zu erheben und bcit Juden Schutz zu gewhren. Ferner wnrde ihnen die ausschlieliche Gerichtsbarkeit J) Seit beut 16. Jahrhundert fanb auch die Krnung zu Fraukfurt statt.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1861 - Münster : Coppenrath
24 des heillosen Faustrechtes in Deutschland vertilgte und durch kräftige Maßregeln Ruhe und Ordnung im ganzen Reiche dauerhaft begründete. Im Jahre 1495 hielt er nämlich zu diesem Ende einen Reichstag in Worms, auf welchem alle Fürsten, bis auf einen, erschienen und sich bereit erklärten, des Kaisers Absicht zu unterstützen. Hier wurde nun der ewige Landfriede geschlossen, nach welchem bei Strafe der Neichsacht, bei Verlust aller Lehen und Rechte nebst einer großen Geldsumme alle Befehdungen aufhören sollten. Die bereits milder gewordenen Sitten der Deutschen und die durch die Erfindung des Pulvers veränderte Art der Kriegsführung, welche den Raubrittern hinter den Mauern ihrer Burgen keinen Schutz mehr ließ, waren zur Erreichung dieses Zieles sehr günstig. So trug der Kaiser selbst dieses entartete Ritterthum zu Grabe und heißt daher mit Recht der — letzte Ritter. Sollte aber dieser Landfriede Bestand haben, so war eine Verbesserung der Rechtspflege nöthig; es mußte ein Ge- richt da sein, bei welchem man sein Recht suchen konnte. Es wurde deshalb ein Rei ch s ka mm erg erich t als oberster Ge- richtshof des ganzen deutschen Reiches eingeführt. Dasielbe bestand aus einem Kammerrichter, der ein Fürst, Graf oder Freiherr sein mußte, und aus sechzehn Beisitzern. Anfangs nahm es in Frankfurt am Main seinen Sitz und wurde am 31. Oktober 1495 eröffnet; nachher wurde es nach Speier und von da, 1689, nach Wetzlar verlegt. Zur leichteren Handhabung der Ordnung wurde Deutsch- land in zehn Kreise getheilt. Diese waren: der österreichische, bayerische, schwäbische, fränkische, kurrheinische, oberrheinische, niederrheinisch-westfälische, obersächsische, niedcrsächsische und burgundische.^) Böhmen mit seinen Ncbenländern Mähren, *) Die Hanptbestandtheile der zehn Kreise waren folgende: 1. Der österreichische, der größte von allen, umfaßte die Herzogthümer Oester- reich, Steiermark, Kärnten, Krain, die Grafschaft Tirol nebst den ober-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1861 - Münster : Coppenrath
67 Krieg gegen die Avaren (791—799). — Jedoch war diese Huldigung nur scheinbar und das Werk augenblicklicher Noth. Denn Thassilo empörte sich von Neuem und reizte sogar die Avaren, ein Volk im heutigen Ungarn, zu wiederholten Einfällen in das fränkische Gebiet. Da ergrimmte Karl gegen den Undankbaren, nahm ihn bei Ingelheim am Rhein gefangen und vcrurtheilte ihn, wie damals den Desiderius, zur ewigen Gefangenschaft in einem Kloster; denn damals dienten die Klöster zugleich zu Staatsgefängnissen. Auch die räuberischen Avaren blieben nicht ungestraft. Er trieb sie hinter den Wienerwald zurück, eroberte alsdann durch seinen Sohn Pipin binnen sechs Jahren ihr Land von der Enns bis an die Raab und schlug es als „östliche Mark" (Oesterreich) zum fränkischen Reiche, das nach dieser Seite hin die Theiß zur Grenze bekam (799). Das verheerte und entvölkerte Land überließ Karl deutschen, besonders bayerischen Ansiedlern. Das Volk der Avaren verschwand später unter den Ungarn. Zum Behuf der leichteren Kriegszufuhr hatte Karl während der Feldzüge gegen sie den Plan zur Verbindung des Rheins mit der Donau, mittelst des Mains, der Rednitz und Altmühl entworfen. Schon war ein Kanal eröffnet; allein natürliche Hindernisse und Unerfahrenheit der Arbeiter hemmten das Geschäft; nach Beendigung des Krieges ward er ganz ver- gessen. Erst nach mehr als tausend Jahren ist dieser großartige Plan wieder aufgenommen und iu's Werk gesetzt worden von dem Könige Ludwig I. von Bayern. Während dieser Kriege, von 794 bis 798, mußte Karl wieder- holt nach Sachsen eilen, um die hier neu ausgebrochenen Un- ruhen zu dämpfen. Das freisinnige Volk konnte sich nicht so leicht an die fremde Herrschaft und Religion gewöhnen, und war besonders aufgebracht, dem neuen Herrscher auf ungewohnten Zü- gen von Jahr zu Jahr Heercsfolge leisten zu müssen. Zur festeren Begründung des Friedens verpflanzte Karl eine bedeu- tende Menge Sachsen nach Franken und Thüringen. Deshalb hier die vielen an Bewohner des Sachsenstammes erinnernde 5*

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 144

1871 - Münster : Coppenrath
— 144 — längst mit neidischen Augen angesehen und sich jetzt mit dem Kaiser verbündet hatten. Gleich einem Spaziergange machte Torstenson den Zug aus Mähren nach Holstein und Jütland bis an die Ostseeküsten und überschwemmte das ganze Land mit seinen Scharen. Dann wandte er sich zurück gegen den kaiserlichen Feldherrn Gallas, der ihm gefolgt war, und trieb ihn von der Ostsee wieder über die Elbe in's böhmische Gebirge hinein. Bei Jankow aber, in der Nähe von Tabor, trat ihm ein neues kaiserliches Heer unter den Generalen Hatzfeld und Götz entgegen. Da kam es am 6. Mürz 1645 zu einer blutigen Schlacht, die ganz zum Nachtheile der Kaiserlichen ausfiel. Götz nebst mehren Befehlshabern wurde erschlagen, Hatzfeld aber mit einer bedeutenden Heersäule und allem Geschütz und Gepäck gefangen. Die Trümmer des Heeres warfen sich in wilder Flucht nach Prag, das der Kaiser sogleich verließ, über Negensbnrg nach Wien eilend. Der erste Schrecken übertraf jenen von Tilly's Niederlage bei Leipzig. Prag ward nur gerettet, weil Torstenson's stolzer Sinn auf Wien selbst gerichtet war. Acht Tage nach der Schlacht stund er schon an der Donau und bedrohete die Hauptstadt. Die kaiserliche Familie, der Staats Schatz, das Archiv, wurden nach Grätz gebracht. Der Kaiser aber beschloß, gleich seinem Vater, in Wien das Aeußerste zu erwarten, und traf die nöthigen Vertheidigungsanstalten. Torstenson hatte darauf gerechnet, der Fürst von Siebenbürgen werde sich jetzt mit ihm verbinden; aber dieser wollte, Torstenson sollte ihm vor allem Ungarn erobern; bis ihm dies nicht genügend verbürgt sei, werde er sich nicht von der Stelle bewegen. Der Schwede ward endlich ungeduldig, brach unversehens von Wien auf und beschloß, zuerst den in seinem Rücken gelassenen Waffenplatz Brünn zunehmen und du im nach der Donau zurückzukehren. Die Festung vertheidigte sich aber auf das Hartnäckigste, so daß Torstenson nach mehren vergeblichen Stürmen mit ungeheurem Verluste die Belagerung aufheben mußte. Mißmuthig zog er sich nach Böhmen zurück und legte den Oberbefehl nieder, welchen jetzt Wränget

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 351

1871 - Münster : Coppenrath
I — 351 — war jetzt die Entscheidung. Fünf Tage hintereinander, vom 19. bis 23. April 1809 rourbe schrecklich gekämpft bei Abensberg, bei Landshut, bei Eckm ü h l, bei Ne^ensburg, und endlich Karl über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt. Schou am 13. Mai hielt Napoleou zum zweiten Male als Sieger seiuen Einzug in Wien. Sogleich erließ er von hier aus einen Aufruf au die Ungarn, roie früher an die Polen, sich loszureißen von der österreichischen Herrschaft und auf einem Reichstage ans eigener Mitte einen König zu wählen. Aber zu seiner Beschämung verwarf die hochherzige Nation dielen unedelen Antrag und rüstete sich kräftig für Oesterreich. Kurz nach den Franzosen war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen. Napoleon fetzte deshalb über den Strom und lieferte ihm bei Aspern im Marchfelde eine zweitägige blutige Schlacht, am 21. und 22. Mai. Hier blieb der Erzherzog Sieger und zeigte so der fkunenben Welt, daß Napoleon, der bis jetzt Unbesiegbare, besiegt werben könne. Schrecken durchfuhr das ganze französische Heer. Der Marfchall Sanne«, Herzog von Montebelle, war gefallen; die Mat schalle Massena und Bessiores nebst einer großen Menge Generale waren schwer verwundet. Nicht ohne Gefahr zog sich der Geschlagene über die Donau zurück. Nachdem er sich von neuem gerüstet Und feine Streitmasfeu zusammengezogen hatte, ging er kühn denselben Weg wieder über den Strom und erneuerte mit großer Ueber macht am 5. und 6. Iitli den Angriff bet Deutsch-Wagram, nicht weit von Aspern. Nach der heldenmütigsten Gegenwehr wurden endlich die Oesterreichs ant zweiten Tage geschlagen. Diese Schlacht entschied den Krieg, indem t’Qtb ein Waffeuftiqftaub zu Znaym und dann der Friebe auf dem kaiserlichen Schlöffe Schöitbruuit bei 2b;eu am 14. Oktober 1809 erfolgte. Durch biefeu Friebm erlitt Oesterreich größten Ländervetlnst während des ganzen Krieges. Es muf3te abtreten: Salzburg an Bayern, Westgalizun an das Herzogthum Warschau, einen Theil von Ostgalizien au Nuß-Ittiib, und seine noch übrigen italischen Besitzungen sammt Triest

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 373

1875 - Münster : Coppenrath
— 373 — bewilligt wurde. Die Preußen besetzten ant 8. Juli Prag, die Hauptstadt Böhmens, und rückten nach der Donau vor. Die Elbarmee nahm ihre Richtung über Jglau und Znaym nach Wien selbst, während die erste Armee nach Brünn, die zweite nach Olmütz sich wandte. Die hier lagernden Oesterreicher konnten die nach Wien führende Eisenbahn nicht mehr für sich benutzen, indem Prinz Friedrich Karl bereits Lundenbnrg, den Knotenpunkt der Eisenbahnen dorthin, besetzt hatte. Sie zogen deshalb nach Preßbnrg, der vormaligen Hauptstadt Ungarns, und verstärkte Züge der zweiten preußischen Armee folgten ihnen dahin. Die beiden anderen Armeen waren Wien bereits nahe gekommen, da lief die unerwartete Nachricht ein: der Kaiser von Oesterreich, welcher durch seine tapferen Truppen die Italiener bei Kustozza zu Lande, bei Liffa aber zur See völlig besiegt hatte, habe dem gleichzeitigen Kriege in Italien dadurch ein Ende gemacht, daß er Venetien an Napoleon abgetreten und dafür seine Friedensvermittelung mit Preußen angerufen habe. Während nun der Erzherzog Albrecht mit seinem siegreichen Heere aus Italien zum Schutze des bedrängten Wien in vollem Anzuge war, suchte das preußische Heer die nach Preßbnrg abgezogenen Oester-reicher bei Blumenau zu umzingeln. Heiß war hier der Kampf und der Ausgang noch unentschieden, als plötzlich beiderseits Waffenruhe geboten wurde. Der König Wilhelm hatte in seinem Hauptquartier zu Nikols-burg unter französischer Vermittelung ant 26. Juli einen Waffenstillstand geschlossen und zugleich die Friedenspräliminarien festgestellt. Nach weiteren Verhandlungen folgte dann am 23. August der Friede zu Prag. In diesem erkannte Oesterreich die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne eigene Mitbetheiligung und insbesondere zur Bildung eines norddeutschen Bundes unter den Staaten im Norden der Mainlinie. Es verzichtete auf den Mitbesitz von Schleswig-Holstein und zahlte zwanzig Millionen Thaler Kriegeskosten. Sachsen war in diesen Frieden mit eingeschlossen. Der König erhielt sein ganzes Land zurück; doch mußte er nach einem besonderen Vertrage vom 21. Oktober zehn Millionen Thaler Kriegeskosten zahlen, dem norbbeutfchen Bunbe beitreten und in die Feste Königstein eine gemischte Besatzung aufnehmen. Kehren wir jetzt nach dem westlichen Kriegsschauplätze zurück. Nach der Schlacht bei Langensalza hatte Vogel von Falkenstein die unter seinem Befehle stehenden Heerestheile der Generale Manteuffel, Geben und Beyer bei Eisenach vereinigt. Es war nunmehr sein Plan, mit dieser

7. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1883 - Münster : Coppenrath
36 Berkehr tarnen. Aber fast alle diese Völker hingen der Irrlehre des Arms an, eines alexandrinischen Presbyters, der die Gottheit Christi geleugnet hatte, welcher Irrtum auf dem allgemeinen Konzil von Mca (325) durchaus verworfen war. Flchtige Arianer hatten diese Lehre auch zu den Deutschen gebracht, und seitdem hatte sie bei jenen immer mehr Anhang gefunden. Um so grere Bedeutung hatte daher der Uber-tritt des frnkischen Kniges Chlodwig zum katholischen Christentum, das so unter dm Deutschen zuerst bei den Franken seine Hauptsttze fand. Frh wurde die Lehre des Heilandes auch in den Donaugegenden ausgebreitet. Hier war der heilige Severinus der Apostelnorikums, des jetzigen Obersterreichs, mit den angrenzenden Teilen von Zteter-mark, Wrnthen, Salzburg und Bayern. Mitten im wilden Getmmel wandernder Kriegesvlker erschien dort um das Jahr 454, der fromme Apostel welchen Gott aus seiner Einde im Orient gerufen und den bedrngten Christen dieser Gegenden zum Schutz und Trost gesendet hatte, n der Gegend des heutigen Wien dauete er fr sich und seine Genoften ein Kloster. Dreiig Jahre lang an der Donau auf und ab wandernd trug er berall hin die Trstungen des Christentums, so da selbst Heid-uische Könige ihn ehrten und bewunderten. Die Bekehrer der Vlkerschaften des jetzigen deutschen Reiches kamen grtenteils aus Irland und England. Hier, in der stillen H^der Frmmigkeit und der Wissenschaft, wo das Christentum bereits festen Boden gewonnen hatte, erweckte Gott fromme Männer, um nach Deutsch-land zu ziehen und auch dort die Lehre des Heiles zu verknden Es.st rhrend zu lesen, wie diese Glanbensboten, allen Bequeml'chke>tot des Ledens entsagend, mitten im kriegerischen Gewuhle der Volker, still nub friedlich, das Kruzifix und das Evangelium in der Hand, butth bte beut-cheu Wlber wanberten und die Lehre des Gekreuzigten v-rkunb-ten; wie sie im Vertrauen auf Gott den hchsten Gefahren des Lebens mutig entgegen gingen. Zu den ersten Sendboten gehren: der i,. Fridolin, d-r den Rhein entlang den Alemannen und Rattern.bas Evangelium Christi verkimbete und auf der Rbeininsel Sicking-? -m Kmr.rnch-tetr der b I5lmban mit seinem Schuler Gallus, beut Stifter wawters St. Gallen, in der Schweiz; der h. Rupertus in Salz-dura. Zu den Men kam der.h Mmibrorb. zu b-nthurmmn der b. Kilian.

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 28

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
28 Landschaitsbilder aus dem Böhmerwalde. 5. Landschaftsbilder aus dem Böhmerwalde. Adalbert Stifter: Studien. 10. Auflage. I. Bd. Leipzig 1888, Amelaugs Verlag. S. 141—145. (Unbedeutend gekürzt.) An der Mitternachtseite des Ländchens Österreich zieht ein Wald an die dreißig Meilen lang seinen Tain- merstreifen westwärts, beginnend an den Quellen des Flusses Thaya und fortstrebend bis zu jenem Grenz- knoten, wo das böhmische Land mit Österreich und Bayern zusammenstößt. Dort, wie oft die Nadeln bei Kristallbildungen, schoß ein Gewimmel mächtiger Joche und Rücken gegeneinander und schob einen derben Ge- birgsstock empor, der nun von drei Landen weithin sein Waldesblan zeigt und ihnen allerseits wogiges Hügelland und strömende Bäche absendet. Er beugt, wie seines- gleichen öfter, den Lans der Bergeslinie ab, und sie geht dann mitternachtwärts oiele Tagereisen weiter. Zwei Punkte an dem Orte dieser Waldesschwenkung wolle» wir kurz zu schildern versuchen. Wenn sich der Wanderer von der alten Stadt und dem Schlosse Krnman westwärts wendet, so wird ihm zwischen unscheinbaren Hügeln bald hier, bald da ein Stück Dämmerblau hereinscheinen, Grnß und Zeichen von draußen ziehendem Gebirgslande, bis er endlich nach Ersteigung eines Kammes nicht wieder einen andern vor sich sieht wie den ganzen Vormittag, sondern mit eins die ganze blane Wand von Süden nach Norden streichend, einsam und traurig. Sie schneidet einfarbig mit breitem, lotrechtem Bande den Abendhimmel und schließt ein Tal, aus dem ihu wieder die Wasser der Moldau anglänzen, die er in Krnman verließ: nur sind sie hier uoch jugendlicher und näher ihrem Ur- sprnnge. In dem Tale, das weit und fruchtbar ist, sind Dörfer herumgestreut, und mitten unter ihnen steht der kleine Flecken Oberplan. Die Wand ist der oben ge- nannte Waldesdamm, wie er eben nordwärts beugt, und daher unser vorzüglichstes Augenmerk. Der eigentliche

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 235

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Bedeutung der Mittellage. im geographischen Mittelpunkt, wo das alpine, sudetische und karpathische Österreich sich verbinden. Aber P e st h - Ofen liegt im geometrischen Mittelpunkt, säst gleichweit von Innsbruck, Prag, Lemberg, Kronstadt und Cattaro oder vielmehr es ist mit dem Rückzug des Reiches aus Westen und Norden gegen Osten und Süden in den geometrischen Mittelpunkt gerückt. Wien ist daher die natürliche Hauptstadt von Österreich-Ungarn, Pesth-Osen nur von Ungarn. Die Mittellage ist in der Regel auch eiue g e - s ch l o s s e n e Lage, denn entweder ist der zentrale Staat zusammengedrängt, oder er hat sich zum Schutz und zur Verteidigung zusammengezogen; dagegen haben die Staaten am Rand immer eine mehr oder weniger offene Lage, am meisten dort, wo die natürliche Ge- statt der Länder das Meer tief eingreifen läßt oder Aus- läufer in das Meer hinaussendet, die als Halbinseln aus drei Seiten vom Meere umgeben sind. Das Verhältnis der Peripherie zum Flächenraum bestimmt den Grad der Offenheit der Lage, der bei ozeanischen Inseln am größten ist. Nur in den seltenen Fällen, wo Form und Bodengestalt zu einer geschlossenen Ländergestalt wie Spanien zusammenwirken, sind Halbinselstaaten den An- griffen vom Meere fast wie Inseln ausgesetzt- und dazu kommt noch in vielen Fällen die Schwierigkeit, sie scharf von dem Lande abzutrennen. Auch die Schwierigkeit ihrer innern Zusammenfassung, die oft in der Boden- gestalt gesucht wird, hängt damit zusammen. Die Gestalt Italiens erschwert ungemein die Zusammenfassung aller Staatskräfte von einem Mittelpunkte aus. Die Landschaften gruppieren sich nicht um eiueu politischen Mittelpunkt, sondern reihen sich von den Alpen bis Sizilien wie an einer Kette aneinander. Wenn das werdende Königreich Italien mit Leidenschaft dem Wunsche gefolgt ist, Rom zu seiner Hanptstadt zu machen, so lag diesem Wnnsche nicht bloß die Erinnerung an die Zeit zugrunde, wo Rom die Hauptstadt der Welt war.

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 41

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Eine Donaureise. 41 Burghöfen und Geisterlichter in den Waldwildnissen. Vom Strome heraus, aus dem barbarischen Osten, klingt im Flüstertone die Klage vom Tode der Hunnenkönigin Heike. Mit den Luftschwingungen in gleicher Richtung gehen die Sehnsuchtsgedanken Etzels, der Siegfrieds Witwe freien will. Und wieder weitet sich der Strom, Seitenarme und tote Arme spiegeln die Bläue des Himmels wieder, end- los weit breitet sich das graugrüne Wipfelmeer der An- Wälder. Noch zweimal wechselt das Bild in ähnlicher Weise, dann schließen sich die Ufer zu der vielgenannten Stromenge zusammen, welche einst durch die Schiffahrts- Hindernisse der „Strudel" und „Wirbel" berüchtigt war. Über das berühmte „Binger Loch" ist viel gesungen und geschrieben worden °, weniger über die Wasser, welche im Donaustrudel brausen, die Insel Wörth und die Burg- trümmer von Werfenstein umbranden. Und dennoch steht das gefeierte Binger Loch in landschaftlicher Be- ziehnng weit hinter den vorerwähnten Donauengen zurück. Hier hatte vor Zeiten die Natur und das Übel- wollen der Menschen den herrlichen Strom förmlich unterbunden: Klippen und Kreisflutungen einerseits, räuberische Habgier anderseits. Nicht minder anziehend ist jene andere Enge, welche unter dem Namen „Wachau" — zwischen Melk und Krems — die Aufmerksamkeit erregt. Hier ist wieder ein Stück Rhein. Es weht Kühlung von den Felsen, weiße Haufenwolken schweben als Baldachin über dem Strompaß. Es stehen verfallene Burgen über den eilen- den Wassern, Bardenklänge umsäuseln uns, die Gestalten der Sage wandeln in der Dämmerung. Es ist der „wilde Hochenauer" und das anmutige „Donauweibchen", das sich in den lustigen Fischerreigen mengt; es sind die finstern Gesellen von Aggstein und den andern Raub- bürgen. Dazwischen klingt die Mär von dem irrenden Blondel, der durch sein Lied den gefangenen König Richard Löwenherz anf der Feste Dürrenstein entdeckt.
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